Jung von Matt und Morrow Ventures lancieren eine gemeinsame Web3 Practice, um Kund:innen auf ihrer Reise ins Web3 zu begleiten. Im Interview mit Werbewoche.ch berichten Luitgard Hagl, Robert Iken und Argun Uysal über ihre bisherigen Erfahrungen, sprechen darüber, wer die Masterclass unbedingt besuchen sollte und erklären, was das alles mit Pizza zu tun hat.

Werbewoche.ch: Das Thema Web3 ist seit Anfang Jahr einer der Dauerbrenner in der Agenturwelt. Warum lanciert Jung von Matt das Metaverse-Angebot erst jetzt?

Robert Iken: Qualität braucht eben seine Zeit. Im Ernst: Auch wenn alle Angst haben, zu spät zu kommen – das Web3 steckt noch in den Kinderschuhen. Wir haben die letzten Monate bewusst genutzt, um die Power unseres gesamten Ökosystems zu bündeln und in das Angebot einfliessen zu lassen. Und wir haben intern sehr konkret ein Projekt umgesetzt, das unsere Leute befähigt hat, erste Schritte im Web3 zu machen. Mit Erfolg: Mittlerweile hat die Hälfte unserer Mitarbeitenden ein NFT-Wallet.

Wie haben Sie das angestellt?

Argun Uysal: Wir haben eine limitierte NFT-Kollektion mit Pizzastücken erstellt, alle unsere Mitarbeitenden in einer Fokuswoche die Themen Web3 und NFT-Ownership nähergebracht und dann das «Rennen» auf die NFTs eröffnet. Die Kollektion war innerhalb von zehn Minuten vergriffen und alle, die eines der begehrten Stücke in ihrem Wallet hatten, wurden automatisch Mitglied eines exklusiven NFT-Owners-Clubs. Das Ganze nennen wir «Pizza Metavese Club». Wir waren selbst überrascht vom grossen Interesse, das die Leute am Thema hatten und immer noch haben.

Das begehrte Pizza-NFT von Jung von Matt.

Was, denken Sie, war der Grund für den grossen «Run» auf die NFTs?

Luitgard Hagl: Die Utility, also der Nutzen, die der Besitz eines NFTs mit sich brachte, war unschlagbar: Gratis Pizza! (lacht) Das interne Projekt war ein tolles Beispiel dafür, wie man Leute für das Thema begeistern kann, die noch keine Berührungspunkte damit hatten. Das Engagement innerhalb der Agentur war riesig, alle wollten sich ihr NFT sichern. Und warten jetzt schon gespannt auf die zweite Runde. Und darüber hinaus, hat das Ganze einfach auch richtig viel Spass gemacht.

Gratis Pizza am Pizza-Metaverse-Event.

Welche Schlüsse ziehen Sie daraus für Ihr Angebot für Ihre Kund:innen?

Iken: Eine zentrale Erkenntnis war es, dass es sich lohnt, die eigenen Mitarbeitenden auf dem Thema fit zu machen. Das baut Hemmschwellen ab und gibt Raum frei für Ideen. Wie soll ich als Brand im Web3 auftreten, wenn niemand in meiner Organisation jemals Erfahrungen damit gesammelt hat? Die zweite Erkenntnis war etwas, das wir eigentlich schon von Anfang an wussten und uns bestätigt wurde: Die Kraft unserer interdisziplinären Herangehensweise. Von der Konzeptidee über die kreative Umsetzung der NFT-Artworks, dem NFT-Development und der Erstellung einer Minting-Website haben wir alles intern umgesetzt. Diese Erfahrungen wollen wir weitergeben.

Was zeichnet diese Kraft der interdisziplinären Herangehensweise aus?

Hagl: Wir vereinen Business-Building-Knowhow, kreative Exzellenz und ein Verständnis für Popkultur mit vollem Fokus aufs Empowerment der Kund:innen. Und das in unserem Schweizer Netzwerk als auch mit unseren deutschen Kolleg:innen von Jung von Matt Nerd.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Jung von Matt Nerd genau aus?

Uysal: Jung von Matt Nerd bringt als Agentur für Nerd- und Popkultur sehr grosses Wissen über die Community mit und unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung globaler Web3-Projekte. Zudem hat das Team eine grosse Expertise im Bereich Gaming – und aus diesem kommen viele Entwicklungen im Web3. Die Zusammenarbeit mit Jung von Matt Nerd ermöglicht es uns – und vor allem unseren Kund:innen – die verschiedenen internationalen Use Cases und Trends zu verstehen und frühzeitig in den Schweizer Markt zu übersetzen.

Zum Angebot: Was bieten Sie Kund:innen in Zukunft an?

Iken: Da ist beispielsweise unsere Metaverse Masterclass, in der wir Kund:innen befähigen, die Möglichkeiten für ihr Unternehmen im Web3 auszuloten – und auch gleich umzusetzen. Im Rahmen eben dieser Umsetzung bieten wir End-To-End-Dienstleistungen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette an. Von Education, Ideation, Strategie, Kreation, Technologie bis zu Community Building.

Wer sollte die Metaverse Masterclass besuchen?

Hagl: Man sollte sich eher fragen: Für wen ist es nichts? Wie Robert bereits gesagt hat: Das Web 3.0 steckt noch in den Kinderschuhen und das Potenzial ist noch lange nicht endgültig erforscht geschweige denn ausgeschöpft. Heisst: Es ist für jedes Unternehmen etwas dabei, das Lust auf Disruption in der eigenen Branche – oder darüber hinaus – hat.

Befasst sich die Masterclass nur mit dem Metaverse?

Iken: Nein. Auch wenn «Metaverse» das Wort der Stunde ist – nicht zuletzt wegen Marc Zuckerberg und dem Renaming von Facebook – gehört noch vieles mehr zu Web3. So führt die Reise der Masterclass von Blockchain über Cryptocurrencies, NFTs, Metaverse, DAOs und viele weitere Themen, allesamt unter der Berücksichtigung von Markttrends, Best-Practices und der dahinterliegenden Kultur.

Und ist Jung von Matt schon im Metaverse?

Uysal: Klar! Unser Pizza Metavese Club hat seine Clubräume im Metaverse und auch sonst haben wir spezielle Räume hier in der Agentur – zum Beispiel unsere hauseigene Beiz, das «Rössli», oder unseren Gaming-Raum – bereits im Metaverse nachgebaut.

Nochmal zurück zur NFT-Kollektion, die Sie im Zusammenhang mit dem Pizza Metavese Club erwähnt hatten. Mussten die Mitarbeitenden dafür bezahlen?

Uysal: Nein, der ganze Spass hat Mitarbeitenden natürlich nichts gekostet – wichtig war uns, dass wir alle gemeinsam erste Erfahrungen mit Web3 und NFTs sammeln konnten. Und wir unsere Mitarbeitenden befähigen, Kund:innen entsprechend zu beraten.

Und Sie selbst? Wieviel Zeit verbringen Sie im Metaverse?

Hagl: Ich schaue immer mal wieder in einem unserer sechs Jung von Matt-Räume vorbei. Vor allem auch, um zu schauen, welche wilden Outfits die Avatare heute tragen. (lacht)

Iken: Es ist eigentlich wie im echten Leben: Man besucht einen Ort, um Leute zu treffen. Das ist hier in der Agentur genau das gleiche wie im Metaverse. Wir werden unsere Mitarbeitenden nochmal ganz fokussiert fit für ihren Auftritt im Metaverse machen – also wie erstelle ich einen Avatar, was kann ich in unterschiedlichen Räumen so erleben – und dann auch ganz bewusst Kommunikationsgefässe für alle Mitarbeitenden von Zeit zu Zeit im Metaverse durchführen.

Was sind ihre drei bisherigen Learnings?

Hagl: Erstens: Know your audience. Ein Wissen über die Web3-Kultur, also zum Beispiel über spezifische Begriffe, darüber wie man im Web3 eine Community aufbaut und ein Verständnis für die effektive Nachfrage sind zentral. Zweitens: Der frühe Vogel fängt den Wurm, doch die zweite Maus kriegt den Käse. Obwohl wir eine gewisse Lockerheit im Umgang mit dem Thema wichtig finden, raten wird doch von überhasteten (Strategie-)Übungen ab. Es gibt noch sehr viele First-Mover-Vorteile zu realisieren. Und drittens: Die Story muss sitzen. Auch wenn das nur kostenlose Pizzas sind…

Drei Ratschläge, die Sie ihren Kund:innen auf dem Weg durchs Web3 mitgeben?

Iken: Dafür muss man schon in die Masterclass kommen! (lacht) Nein, es gibt eine sehr kurze Antwort darauf: Credibility, Utility, Community. Der Schritt ins Web3 sollte im Einklang mit den Unternehmenswerten stehen, der Nutzen, warum ich als Konsument:in meinem Brand ins Web3 folgen sollte, sollte klar und sinnvoll sein und ich sollte als Unternehmen viel darin investieren, im Web3 eine lebendige Community aufzubauen. Das kann auch bedeuten, einfach mal intern anzufangen – zum Beispiel mit einem Pizza-Club!

Wie positioniert man eine Marke im Metaverse? Machen NFTs Sinn und nutzt die angestrebte Zielgruppe überhaupt Kryptowährungen und Kanäle wie Discord? Solche Fragen möchte die von Jung von Matt und Morrow Ventures lancierte Metaverse Masterclass beantworten (Werbewoche.ch berichtete).

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